Untersuchung
Um eine positive Diagnose Reizdarmsyndrom (RDS) zu ermöglichen, wurden von internationalen Fachgesellschaften Kriterien aufgestellt, die laufend dem aktuellen Wissensstand angepasst werden. Derzeit sollte die Untersuchung nach den ROM II-Kriterien erfolgen.
ROM-II-Kriterien:
Unwohlsein oder Schmerzen im Bauchbereich, die mindestens 12 Wochen innerhalb der letzten 12 Monate auftraten, verbunden mit mindestens 2 der folgenden 3 Symptome:
- Erleichterung nach Stuhlgang und/oder
- Beginn der Beschwerden mit Änderung in der Stuhlfrequenz (Verstopfung, Durchfall) und/oder
- Beginn der Beschwerden mit Änderung in der Stuhlform (hart, weich)
Zusätzlich können folgende Symptome die Diagnose RDS erhärten:
- abnormale Stuhlfrequenz (abnormal definiert als > 3x/Tag oder < 3x/Woche)
- abnormale Stuhlform (hart/klumpig, weich/flüssig)
- Veränderungen beim Stuhlgang (Stuhldrang, Gefühl unvollständiger Entleerung)
- Schleimabgang
- Völlegefühl, Blähung, Gefühl der Dehnung
Labor-Untersuchungen sind ratsam:
z.B. Blutbild, Entzündungsparameter.
Der Einsatz von apparativer Diagnostik ist nicht in jedem Fall notwendig. Die dabei vorhandenen Risiken sollten bedacht werden.
Arzt-Patienten-Gespräch ist wichtig!
Besonders wichtig ist nach gestellter Diagnose das Arzt-Patienten-Gespräch. Folgende Themen sollten dabei zur Sprache kommen:
- Reizdarmsyndrom ist eine gutartige Erkrankung.
- Reizdarmsyndrom prädisponiert nicht für andere Erkrankungen.
- Reizdarmsyndrom zieht keine Komplikationen nach sich.
- Reizdarmsyndrom ist keine Einbildung des Patienten. Es ist eine Krankheit, gegen die man etwas unternehmen kann, bzw. deren Beschwerden man oft lindern kann.
- Manche Patienten leiden andauernd unter Symptomen, andere leiden unter wiederkehrender Symptomatik.
- Bei manchen Patienten bleiben die Symptome über Jahre bestehen, bei manchen verschwinden sie nach einiger Zeit.