Ursachen des Reizdarm-Syndroms (RDS)

Warum manche Menschen an RDS leiden und andere nicht? Das ist derzeit noch nicht genau geklärt.

Psychische Faktoren, wie Stress und Ärger, aber auch negative Erlebnisse in der Kindheit, können Auslöser für ein RDS sein. Das ist aber nicht bei allen Patienten der Fall. Auch eine veränderte Darmflora (Besiedelung des Darmes mit natürlicher Weise vorkommenden Mikroorganismen) wird als Auslöser eines RDS diskutiert.

Ursache für die Symptome ist eine veränderte Wahrnehmung von Reizen aus dem Verdauungstrakt.

Aus Magen und Darm werden andauernd Signale zum Gehirn ausgesendet. Normalerweise werden diese Signale aber nicht bewusst wahrgenommen. Bei RDS-Patienten reagiert der Darm in erhöhtem Ausmaß auf normale Reize, wie z.B. Füllung mit Speisebrei oder Stress. Dadurch kommt es zu veränderten Muskelbewegungen im Darm, d.h. zu Verstopfung oder Durchfall und zur Schmerzwahrnehmung.

Die Forschungen bezüglich der Ursache eines RDS konzentrieren sich derzeit auf Serotonin.

Serotonin ist ein Botenstoff im Gehirn, aber auch im so genannten „Bauchhirn“. Es überträgt Informationen, auf die das Nervensystem des Verdauungstraktes („Bauchhirn“) reagieren kann. Das „Bauchhirn“ empfängt und sendet Informationen an das zentrale Nervensystem (Gehirn), arbeitet aber unabhängig von diesem. Es reguliert die Verdauung, die Beweglichkeit des Magen-Darm-Traktes und liefert Informationen über Sättigung, Übelkeit, Schmerzen, Blähungen, usw. Serotonin ist dabei ein wichtiger Überträgerstoff dieser Informationen. Es steuert dadurch z.B. die Muskelbewegungen des Darmes, damit Nahrung weitertransportiert werden kann, es ist aber auch an der Wahrnehmung von Darmbewegungen, und somit beim RDS an der Schmerzwahrnehmung beteiligt.